aktuelle News Die Biber sind in Tirol seit 1813, sozusagen mit“ Butz und Stingl“ komplett ausgerottet. Aber woher sind nun Biber 200 Jahre nach ihrer Ausrottung wieder nach Tirol gekommen? Von Bayern aus besiedelten sie nach und nach 41 Reviere allein in Tirol. Es muss ihnen also hier gefallen. Sie wanderten entlang der Flüsse und damit auch entlang des Inns flussaufwärts. Bis zu uns in das Olympische Dorf in die Nähe des neuen Wohnheimes kamen sie und noch weiter. Auch in Telfs und sogar in Prutz sind diese possierlichen Tiere jetzt wieder heimisch. Insgesamt, so schätzen Fachleute, leben und nagen wieder knapp 100 Biber in Tirol.
Kurzvorstellung:
Der Biber ist das größte Nagetier Europas.
Merkmale:  Größe  75 – 100 cm, Schwanz 30 – 40 cm, Gewicht 23 – 35 kg.
Stimme: Fauchen, Knurren, Zischen
Vorkommen: Flüsse, Auwälder, langsam fließende oder stehende Gewässer.

Wissenswertes über den Biber:
Der Biber zählt zu den bedrohten Tierarten Europas, weshalb er streng geschützt ist.
Biber bauen Burgen und Dämme und regulieren so den Wasserstand, damit der Eingang zum Bau immer unter Wasser liegt. Sie fressen Rinden, Blätter und Äste von Weichhölzern. Zum Bau ihrer Dämme und Burgen fällen sie Bäume, die man an den typischen Nagespuren erkennt.
Biber leben monogam und Biberpaare bleiben lebenslang zusammen. Im Frühling zieht das Paar
1-2 Junge in einer Uferhöhle auf.

Lebensweise
In der Biberburg leben die Altbiber mit bis zu vier Jungen, oft noch mit Jungtieren aus dem Vorjahr. Im Mai wird der behaarte und von Geburt an sehende Nachwuchs geboren, davor müssen die vorjährigen Jungen den Bau verlassen haben. Die jungen Biber sind anfangs wasserscheu, werden aber von der Mutter einfach ins Wasser geworfen und so an das Leben im Wasser gewöhnt. Beim Tauchen werden Nase und Ohren verschlossen, wodurch er bis zu 20 Minuten lang tauchen kann. Nachdem sie in der Regel zwei Monate lang von der Mutter gesäugt wurden, erlangen sie nach etwa drei Jahren die Geschlechtsreife. In dieser Zeit werden sie von den Eltern aus dem Revier   vertrieben, suchen sich einen Partner und gründen selbst ein Revier.
Der Biber ist ein reiner Pflanzenfresser. Er bevorzugt Kräuter, Sträucher, Wasserpflanzen und Laubbäume. Von den von ihm gefällten Bäumen verzehrt er die Zweige, die Astrinde und die Blätter. Je nach Härte des Holzes kann ein Biber in einer Nacht einen bis zu 50 cm dicken Baum fällen.
Biber halten keinen Winterschlaf, sondern sind auch im Winter, im Wasser und an Land aktiv und auf Nahrungssuche. Als zusätzlichen Nahrungsvorrat lagern die Biber im Herbst direkt vor dem Eingang der Burg Zweige und Äste. Wenn die Wasseroberfläche mit dickem Eis bedeckt ist und die Biber gezwungen sind, in der Burg zu bleiben, können sie die gelagerten Äste tauchend erreichen und sich von der Rinde ernähren. Im Winter (Januar bis Februar) findet auch die Paarung statt.
Bär, Luchs, Puma und Wolf zählten früher zu den wichtigsten natürlichen Feinden des Bibers. Gefahr geht heute am ehesten von wildernden Hunden aus.
Naturnahe Gewässer sind bei uns im dicht besiedelten Inntal selten geworden. Unser Wissen über den Biber und unser Verständnis für diesen Nager sind größtenteils verloren gegangen. Es entstehen Konflikte zwischen den Lebensraumansprüchen des Bibers und den Nutzungsansprüchen des Menschen.

Die Biberbeauftragte Frau Mag. Eder-Trenkwalder ist die für das Bibermanagement in Tirol zuständig, ihre Arbeit umfasst die Bestandserhebung und Kartierung der Reviere, die Beratung bei Problemfällen und die Erarbeitung von Konfliktlösungen. Durch die Biber-Hotline ist sie als Meldestelle für Bibersichtungen und Anfragen erreichbar.

Biberhotline Tel. 0699/17161077 – kontakt@ibeder.at – https://www.tirol.gv.at

Hans Sedetzki

Quellen aus: Kosmos Tierführer 2014, http://blog.innsbruck.info u. https://www.tirol.gv.at


BIBER-EXKURSION

mit der Biberbeauftragten des Landes Tirol,
Frau Mag. Monika Eder-Trenkwalder.

Freitag, 24. April, 17 Uhr

Treffpunkt Luggerplatz vor dem
Verband Neu-Arzl Olympisches Dorf

Kleine Einführung und anschließend
Besichtigung des Biberbaues

Wir freuen uns auf interessante
Informationen und zahlreiche Teilnahme!