

Die Bienensaison geht bis Ende Juli, ab der zweiten Juliwoche beginnt das Schleudern des Honigs. Das ist jener Vorgang, bei dem der Honig mittels Zentrifugalkraft aus den Waben „geschleudert“ wird. Anschließend füttert er die Bienen richtig gut mit Maissirup. Gegen die vor 30 Jahren aus Afrika eingeschleppten Arroamilbe muss mit Ameisensäure vorgegangen werden. Danach erfolgt eine weitere Fütterung und dann eine letzte Winterfütterung als Vorrat für den Winter. Nach der ersten Kältewelle im November nimmt Herr Ackerl noch eine letzte Entmilbung vor, bevor für die Bienen die Ruhephase beginnt. Die Fluglöcher in den Magazinen bleiben jedoch das ganze Jahr offen, auch im Winter. Die Bienen wissen sich gegen die Kälte zu helfen. Mit Flügelschlagen erzeugen sie Wärme, am feinsten hat es natürlich die Königin bei durchschnittlich 25 Grad im Winter. Sie hat ja auch über den Sommer viel geleistet, legt sie doch von April bis August täglich ca. 2.000 Eier.
Kommen wir zur Beurteilung des Honigs zurück. Jeder Imker muss 2 Gläser seines Produktes abgeben: eines ohne Etikett zur Verkostung durch die Jury, eines mit Etikett für das Labor. Dort werden verschiedene Überprüfungen durchgeführt, wie Sauberkeit, Reinheit des Honigs, Wassergehalt (ca. 15 % sind optimal), Leitfähigkeit und Geruch. „Heimischer Honig ist unbedingt zu empfehlen, weil die Qualität durch die strengen Prüfungen gewährleistet ist “, sagt August Ackerl. Er rät, von ausländischen Produkten, deren Herkunft nicht nachvollziehbar ist, Abstand zu nehmen. Er selbst vertreibt seinen Honig und „Nebenprodukte“ der Imkergenossenschaft wie Honigseife, Shampoo, Kerzen, Zuckerln, Propolis alle 14 Tage am Samstag beim Bauernmarkt am Wiltener Platzl. Dorthin nimmt er an die 50 bis 60 Gläser mit, die ihm praktisch aus der Hand gerissen werden. Wenn alles verkauft ist, und das geht meistens recht schnell, geht er heim.
August Ackerl ist 73 und topfit. Das verdanke er seinen Bienen, meint er. Sie beanspruchen den Imker körperlich und geistig. Trotz der vielen Jahre als Imker wurde er erst ca. zehnmal gestochen, obwohl er meist ohne Schutzkleidung arbeitet.
Alkohol trinkt Herr Ackerl keinen. „Das mögen die Bienen nicht!“
MALU